Donnerstag, 23. September 2010

Der erste Tag: Raus aus Nizza ab in die Berge


 
Karte Tag 1
  
Puhhh... so ein französisches Low-Cost-Frühstuck um 4,80 € macht nicht gerade den nahrhaftesten Eindruck. Ich war dann froh trotz des Mehrgewichts etwa 10 Riegel eingesteckt zu haben - das sind erst mal ein knappes Kilo Proviant.


Höhenprofil Tag 1
Losfahren wollte ich gegen halb neun, aber mit dem Rad und Packtaschen im Aufzug da passt sonst niemand mehr rein und so brauchte ich alleine vier Anläufe um einen leeren Aufzug zu bekommen.   

So ruhig bleibts nicht am Boulevard

Los gings kurz nach neun an der nächsten Fußgängerampel rüber auf den Radweg auf der anderen Straßenseite. 
Auf dem Radweg entlang des Boulevards d`Anglais ist immer viel los. Wenn wunderts bei den mediterranen Temperaturen. Die gebotene Höchstgeschwindigkeit sind 20 km/h und man kommt selten darüber. Inliner, Läufer, Walker alles da und auch teilweise rückwärts.
Auf den paar Kilometern bis zur Innenstadt habe ich mehr Fahrradfahrer gesehen wie an den ganzen kommenden Tagen zusammen.
Die Route zweigt kurz vor der Innenstadt vom Radweg ab und verläuft Richtung Drap nach ein paar Kilometern entlang des Pailo de Contes - ein Fluß der jetzt eher einer Kiesstrecke gleicht - kein Wasser zu sehen.
Von der Verkehrsführung interessant wird es am Ortsende von Nizza  beim Kreisverkehr zur Auffahrt der A8. Die D 15  erreicht man auf der anderen Seite des Kreisverkehrs und die Abzweigung liegt hinter einer Tankstelle.
Nur- das ist durch die Straßenbiegung vor dem Kreisverkehr und der darüberführenden Brücke nicht richtig zu sehen
Ich fuhr im Kreisverkehr prompt  unter der Autobahnbrücke durch, landete auf der D 19 und durfte bei der nächsten Gelegenheit verkehrsgerecht wenden. Das dauert allerdings 2 - 3 Kilometer.


Coaraze an der Auffahrt zum Col St- Roch
 Danach wird es vom Verkehr her zusehends ruhiger und ab Contes war die Anzahl der Autos und Radfahrer bis nach Valdeblore an einer Hand abzuzählen. Kein Verkehr, die Straße quasi für mich allein.
Rechts und links wechseln kleinere Gärten mit Baumgruppen ab und man fährt im Wald fast bis an den Col St-Roch hoch.
Die Steigungen am Col sind recht moderat, so richtig zum einfahren, erst nach Coaraze wird es auf einem Stück von ca. 4 km steiler. Dafür entschädigte das schöne Wetter und die milde Luft allemal.
 

Nicht gerade überragend aber immerhin 991 Hm.
 

Der erste Col!


Am Col angekommen zweigt die Straße nach links Richtung Loda ab und steigt zum Col de la Porte nocmals 78 Hm an. Danach kommt die erste enge und kurvige Abfahrt bis nach Loda ins Tal der Vesubie.

 
Blick ins Tal der Vesubie

Kaum unten angekommen geht es gleich in den nächsten Anstieg zum Col St. Martin. Wieder zum Glück moderat. Ich hatte doch mehr Schwierigkeiten an das zusätzliche Gewicht zu gewöhnen wie ich mir das vorgestellt hatte.
Irgendwie ging alles langsamer in den Steigungen und mein Kopf wollte das nicht so richtig mitmachen. Körperlich war es zwar nicht arg mehr anstrengend aber sooooo langsam.... irgendwie.... na ja ich tröstete mich damit dass ich
1. nichts anderes zu tun hatte den ganzen Tag
2. dass es sicher besser werden würde.

Bei St. Martin

Frustrierend war dann vor allem das mein vorderer Umwerfer trotzdem dass er gut eingestellt war unter der stärkeren Belastung die Kette doch nicht aufs kleine Kettenblatt werfen wollte. 
Kurz nach St. Martin - meine war Stimmung an Nullpunkt angelangt.
Die Steigung wurde wieder stärker, die Kette immer noch auf dem mittleren Blatt, absteigen, am Umwerfer fummeln  - und dann auch noch locker von einem französischen Radsportkollegen überholt werden. 
Erst als die Kette auf das kleine Blatt sprang änderte sich meine Stimmung und die Fahrt hinauf zum La Colmian wurde doch wider erwarten richtig schön. Das lag vor allem an der Landschaft unterhalb des Cols, denn oben am Col sah das alles wieder nach Skifahren - aus zumindest nach Vorbereitungen dafür.


Das wurde auch irgendwie Zeit....

Col St Martin- hier wird gebaut.

Die Abfahrt nach Valdeblore lag in schönster Nachmittagsonne und machte richtig Spaß. Leider wurde die Geschwindigkeit durch einen dann vor mir fahrenden Schwertransport gebremst.
Da hat man dann schon mehr Zeit sich die Landschaft anzuschauen und das lohnt sich !



Vom Col St. Martin nach Valdeblore

Das Hotel Valdeblore liegt mitten im Teilort La Bolline. Im Hineinfahren sehe ich links die Pizzeria und entdecke wenige Meter danach weiter rechts einen kleinen Lebensmittelladen in dem ich dann etwas Proviant für den nächsten Tag und flüsssiges für meinen Trinkrucksack eingekauft habe. Übrigens sind die Äpfel hier oben halb so teuer wie in Nizza im Supermakrt, gleiche Sorte. 

Die Inhaberin Isabell Mayoux hatte mich schon erwartet und freute sich richtig über die Abwechslung. Das Hotel beherbergt im Sommer viele Zweiradfahrer aber jetzt wahren genau drei Gäste da. Von dem was Sie mir alles erzählt hat habe ich die Hälfte gleich und den Rest mit Erklärung verstanden. Nur das was Sie über das Wetter für morgen sagte gefiel mir nicht so ganz.
Nun morgen war noch ein Stück weit weg und ich musste sowieso erst noch meine Radwäsche waschen. Der Tipp von Peter Fries die Kleidungsstücke in ein Handtuch einzuwickeln und dann auszuwringen ist richtig gut. Ich hatte am nächsten morgen nie unangenehm nasse Kleidung, maximal noch leicht feucht aber zu 95 % trocken.  

links Dusche - rechts Örtchen
Die Zimmer und der ganze Gasthof sind stilistisch gut aufeinander abgestimmt, das Bild oben steht beispielhaft.
Gegessen habe ich in der Pizzeria Le Clot die dann doch noch erstaunlich schnell voll wurde. Der Kellner sprach etwas englisch und wir verständigten uns dann zweisprachig. Der Salat Nicoise und eine Pizza Carbonara (!) waren richtig gut. Na ja das dunkle Malzbier war ein Verständigungsfehler aber paßte doch ganz gut. Kostenpunkt mit Café 23,50 € und Bezahlung per Kreditkarte.

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